Es gibt wenige Küchenzutaten, die eine kürzere Saison haben als Holunderblüten. Nicht mal zwei Monate lang ist der Zeitraum, in dem Holunder seine köstlichen Blüten freigibt. Und je nachdem, wo du wohnst, warten unzählige Küchenakrobat*innen nur darauf, dass ihr Holunder um die Ecke endlich loslegt. Holunderblüten frittieren ist eine der faszinierendsten Möglichkeiten, die Saison zu genießen.
Wie wer auch immer darauf kam, Holunderblüten im Backteig zu frittieren und wahlweise als süßen oder herzhaften Snack zu servieren, ist mir ein absolutes Rätsel. Ich recherchiere auch nicht nach einer Antwort, diesen einen kleinen Mythos möchte ich mir in meiner Unschuld bewahren. Mein Stamm-Holunder ist nun Mitte/ Ende Juni endlich bereit gewesen, seine Knospen zu öffnen. Eine Tüte voller Blüten und unverzichtbarer Insekten später kann ich endlich wieder Holunderblüten frittieren. Den Backteig halte ich meist völlig neutral und serviere die Blüten entweder mit einer Salsa, Pfannkuchen und Ei herzhaft, oder es gibt Holunderblüten im Backteig mit Beerenobst-Salat und Puderzucker. Zum Start kann ich der süßen Varianten jedoch nicht widerstehen... Johannisbeeren zum Beispiel wachsen direkt neben meinem Holunder, da kann ich beim ersten Gang nicht vorbeilaufen.
Holunderblüten und in der Folge auch -beeren sind wundervolle heimische und saisonale Zutaten, die die wenigsten von uns auf dem Schirm haben. Dabei kann man nicht nur die Holunderblüten frittieren, sondern natürlich viele weitere kreative Dinge mit ihnen kochen. Neben dem absoluten Klassiker, selbst gemachtem Holunderblütensirup, haben wir außerdem unter anderem diese Rezepte am Start:
Peace!
Absoluter Klassiker der traditionellen deutschen Küche: Holunderblüten frittieren in Backteig
Zunächst die Holunderblüten vorsichtig ausklopfen, um jede Laus und jedes Spinnchen aus den Blüten zu bekommen. Auf keinen Fall waschen!
Die Eier trennen. Aus Eigelb und den restlichen Zutaten außer Öl und Eiweiß einen flüssigen Teig rühren. Das Eiweiß steif schlagen und unter den Teig heben.
Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen. Die Blüten in den Teig tunken. In mehreren Chargen die Blüten 2-3 Minuten knusprig golden ausbacken. Auf Krepp abtropfen. That is it!