Berliner Reste-Rezept mit Kult-Faktor: Hoppel Poppel

Es sieht aus wie ein Unfall, aber es handelt sich um einen kulinarischen Klassiker der Berliner Resteküche: Hoppel Poppel oder auch Hoppelpoppel. Entgegen aller Beteuerungen handelt es sich um kein DDR-Rezept. Es wurde bereits viele Jahre vorher zubereitet. Bei dem Gericht handelt es sich vielmehr um ein Arme-Leute-Essen des frühen 20. Jahrhunderts. Wer die sensationelle Serie Babylon Berlin* gesehen hat, weiß, welche Armut damals in der schnell wachsenden Stadt herrschte. Vielleicht wurde das Pfannengericht auch oft in der DDR gekocht, aber erfunden wurde es dort sicherlich nicht.

Manchmal haben Kartoffeln ein bisschen Haue gern. Sieht ebenfalls wie ein Unfall aus, ist aber ein wunderbarer Kartoffel-Salat mit Quetschkartoffeln: Smashed-Potato-Salad. Schau dir mal das tolle Video von Profi-Koch und EAT CLUBBER Felix an.

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Hoppel Poppel: Was soll der Name?

Mein Berliner Nachbar, der stramm auf die 80 Jahre zugeht, hat diese drei Versionen der Entstehungsgeschichte von seiner Oma:

  1. Es heißt "Hoppel", weil man schnell Lebensmittel-Reste aus Berliner Spelunken oder Restaurants abgriff.
  2. Oder, weil die Lebensmittel ansonsten verderben, also "hops" gehen.
  3. Und "Poppel", weil man in Berlin bis heute gern den Begriff "popelig" verwendet. Das ist ein Synonym für armselig, bescheiden, mickrig oder von geringer Qualität. Und wie ein Filet Wellington sieht das klassische Hoppel Poppel nun ehrlich nicht aus.

Aber das preiswerte Hoppel Poppel hat einen wichtigen Vorteil: Damals wurde körperlich hart gearbeitet, und ihm konnte man sich für einen langen Arbeitstag extra kräftigen. Verwendet wurde, was da war: Pellkartoffeln, Zwiebeln, Gemüse und Kräuter. Alles wurde in Schmalz angebraten, und fertig war die Mahlzeit. Hatte man Glück, wanderten auch noch Schinken oder gar Reste von einem alten Braten in die Pfanne. Weitere "pfanntastische" Rezepte gibt es hier:

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Zubereitungs-Methode ,
Küche
Schwierigkeit Anfänger
Zeit
Zubereitungszeit: 25 min Gesamtzeit: 25 Min.
Portionen 2
Beste Saison Ganzjährig geeignet
Beschreibung

Ein Berliner Urgestein: Hoppel Poppel.

Zutaten
  • 3 Eier
  • 3 Esslöffel Sahne
  • 2-3 Emmentaler (grob gerieben)
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
  • frische Kräuter, grob gehackt (z.B. Schnittlauch, Petersilie, Kerbel)
  • Butterschmalz
  • 350 Gramm gekochte Kartoffeln vom Vortag (gepellt, in mundgerechte Stücke zerteilt)
  • 1 kleine Zwiebel (geschält, fein gehackt)
  • 50 Gramm Speck (gewürfelt oder in Scheiben)
Zubereitung
  1. In einer Schüssel die Eier und die Sahne verquirlen. Den gerieben Käse unterheben und mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss kräftig abschmecken. Dann die frischen, fein gehackten Kräuter unterheben.

  2. In einer Pfanne das Butterschmalz auslassen und die Kartoffeln mehrere Minuten anbraten. Erst dann die Zwiebeln und den Speck zugeben, die verbrennen ansonsten. Sind die Kartoffel gold-braun, die Zwiebeln glasig und der Speck duftet aromatisch, hebst du die Eier-Sahne-Mischung unter. 

  3. Dann 1-2 Mal vorsichtig wenden und mit frischen Kräutern bestreut servieren.  Fertig ist das Hoppel Poppel!