Ich habe dort gegessen. Mehr als einmal sogar. Und ich finde die irgendwie geil. Vor einer langen Autofahrt und bei der ersten Pause sieht man sie meist direkt neben der Kasse: die Auslage einer Tankstellen-Bäckerei mit ihren teilweise absurden Kuriositäten. Da gibt es fertig belegte Burger, Stullen mit Wurst und Käse, Fischkäse-Croissant und den Gipfel der Eigenartigkeit: Hotdog-Strudel. Ich hoffe wirklich, dass du weißt, was ich meine. Ein amtlicher Tankstellen-Bäckerei-Hotdog-Strudel (welch ein großartiges Wort voll poetischer Strahlkraft) ist etwa 12 cm lang, hat verbrannte Ecken und Sesam oben drauf. Außerdem geben längs geschnittene Kerben auf dem Blätterteigdeckel verschmitzten Einblick in das Innere des Hotdog-Strudels. Diese Füllung besteht aus allem, was ein Hotdog auszeichnet: Wurst, Senf, Ketchup, Röstzwiebel und saure Gurken. Das war es... Das Ding kostet dann je nach Bundesland und lokal tolerierten Tankstellen-Bäckerei-Preisen zwischen 1,99 und 3,99 $ oder € oder DM oder was auch immer. Und hey... kauf dir mal so eins, wenn du nach Hause torkelst und es nichts anderes mehr gibt, weil du die letzte Döner-/Pommes-/Burger-/Shawarmabude verpasst hast. Die sind einfach geil...
Aber: Wir machen sie heute mal selbst als Fingerfood-Hotdog-Strudel, weil das der Hammer ist und ab heute auf jedes Buffet dieser Erde gehört. Befreit den Hotdog-Studel aus der Tankstellen-Bäckerei-Auslage!
Von wegen traditionell! Da dieses Gericht den Titel ehrenlos einerseits redlich verdient, andererseits genau deswegen auch als legendär bezeichnet werden kann, mache ich mit dem Rezept, was ich will. Herauskommen wird irgendeine geile kulinarische Eigenartigkeit, die dennoch als Hotdog bezeichnet werden wird. Und weil wir Hotdogs oder Hot Dogs (wie schreibt man Hotdog eigentlich und wer hat den/das Hot Dog erfunden?) lieben, zeige ich dir gerne einige unserer funky Varianten der Fastfood-Legende und Gründungsmitglieds der Streetfood-Bewegung:
Für unseren Hotdog-Strudel nehmen wir Blätterteig und sparen uns das Brötchen. Aber einen echten Hotdog packst du natürlich in echte Hotdog-Brötchen. Das Rezept dazu findest du natürlich bei uns... hier ist unser Rezept für echte Hotdog-Buns. Wenn du bei der nächsten Hotdog-Session richtig eskalieren willst, kannst du sogar deine Röstzwiebel und den Ketchup selbst machen. Aber nicht für die Strudel bitte... das geht nun wirklich nicht.
Peace!
Übrigens: Kinder lieben Hotdog-Strudel, wie ich beim Probekochen (ja, wir machen sowas) festgestellt habe. Zum Kindergeburtstag bastle ich irgendwann eine gesunde Variante, zum Beispiel mit zuckerfreiem Ketchup.
Wir backen Sachen von der Backauslage in der Tanke: Heute gibt es Hotdog-Strudel!
Zwiebel und Knobi abziehen und sehr fein schneiden. Öl in einem Topf erhitzen und beides darin glasig anschwitzen. Hitze auf klein stellen. Ketchup und Senf hineingeben. Mit etwas Wasser verlängern. Würstchen in dünne Scheiben schneiden und mit in den Topf geben. Nach 2-3 Minuten vom Herd nehmen,
Ofen auf 200 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen. Zunächst einen Blätterteig ausrollen. Die Würstchensauce in vier Portionen auf dem Boden verteilen. Dabei auf allen Seiten, auch zwischen den 4 Portionen, etwa 1,5 bis 2 cm Platz lassen.
Die sauren Gurken fein hacken und auf der Hotdog-Sauce verteilen, ebenso die Röstzwiebel. Nun den zweiten Teig als Deckel bündig auflegen. Mit einem Messer nun die vier Stücke teilen und alle Ränder gut andrücken.
Den Sesam über alles streuen und den Deckel einige Male quer einschneiden. Im Ofen etwas 20 Minuten backen, bis Der Teig schön knusprig und gebräunt ist. Wenn du es authentisch Tanke willst, lass den Rand etwas verbrennen (das war ein Witz... Bitte tu das nicht). That is it!