Jachnun – Jemenitisches Gebäck für den Brunch am Wochenende

Wer gerne beim Brunch Eindruck schinden möchte, sollte unbedingt mal Jachnun ausprobieren. Diese Teigröllchen sind dafür bestens geeignet.

ganze und geschnittene Jachnun auf einem Teller mit hartgekochten Eiern, Petersilie und Matbucha.
Jachnun stammen ursprünglich aus der Hafenstadt Aden. © Adobe Stock/Natalia Hanin

Jachnun ist ein jüdisches Gebäck aus dem Jemen, das man heute vor allem in Israel findet. Die Teigröllchen gelangten durch die massiven Vertreibungswellen von jemenitischen Juden im 20. Jahrhundert in das kleine Land am Mittelmeer. Auch heute noch sind sie dort eine viel gegessene Mahlzeit am Schabbat.

Viele Israelis essen Jachnun mittlerweile auch an jedem anderen Wochentag und kombinieren sie dabei am liebsten mit Matbucha, Zhug – zwei würzige und scharfe Saucen – und hartgekochten Eiern. Denn so ist das Frühstück auch direkt im Einklang mit den jüdischen Speisegesetzen.

Aber auch international gewinnen sie immer mehr Beliebtheit – zum Beispiel beim ausgiebigen Wochenend-Brunch. Jachnun sind in der Zubereitung sehr aufwendig. Denn jedes einzelne Röllchen muss man dünn ausrollen, mit Butter bestreichen und dann gekonnt zusammen falten. Anschließend backt man das Gebäck zusammen mit den Eiern in einem speziellen Jachnun-Topf für zwölf Stunden bei niedriger Hitze.

Dieser Topf ist für gewöhnlich aus dünnem Aluminium, das dafür bekannt ist, eine gute Wärmeleitung zu haben. Manchmal sogar zu gut. Durch die lange Zubereitungszeit kann es dann schnell passiert, dass es etwas am Boden anbrennt oder die Jachnun zu sehr austrocknen. Um dem entgegenzuwirken, legt man den Boden mit alten Brotscheiben aus und fügt zusätzlich noch mehrere Schichten Backpapier hinzu, unter denen sich der Wasserdampf sammeln kann.

Warum lässt man Jachnun so lange backen?

Diese spezielle Zubereitung ist auf die jüdischen Religionsgesetze zurückzuführen, die es Juden verbieten, am Schabbat zu kochen. Um an diesem Tag trotzdem etwas zu essen zu haben, haben sich im Laufe der Zeit viele unterschiedliche Gerichte mit langen Zubereitungszeiten entwickelt – wie das ebenfalls sehr beliebte und bekannte Cholent Hamin aus der aschkenasischen Küche. Das ist auch einer der Gründe, warum man die Eier ebenfalls mit in den Topf legt – ein echtes One-Pot-Gericht also.

Jachnun sind weder sehr süß noch sehr salzig, weswegen man sie perfekt zu einem herzhaften oder süßen Frühstück reichen kann. Durch die verwendete Butter sind sie zudem sehr saftig und dank ihrer außergewöhnlichen Form sind sie perfekt dafür geeignet, um mit allerlei verschiedenen Saucen und Aufstrichen gegessen zu werden.

Wenn du neben den Jachnun noch weitere Inspirationen für deinen Wochenend-Brunch suchst, dann schau dir unbedingt diese Highlight-Rezepte an:


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Jachnun – Jemenitisches Gebäck für den Brunch am Wochenende

Schwierigkeit: Fortgeschritten Vorbereitungszeit 2 Stunde Zubereitungszeit 12 Stunde Gesamtzeit 14 hrs
Portionen: 10
Beste Saison: Ganzjährig geeignet

Beschreibung

Aufwendig, aber lecker: Jachnun sind ein echter Hingucker und lassen sich hervorragend vorbereiten.

Zutaten

Zubereitung

  1. Nehme eine große Schüssel zur Hand und vermische in ihr zunächst das Mehl, den Zucker, das Backpulver, das Salz und den Honig. Anschließend kannst du schrittweise das Wasser hinzufügen, bis ein grober Teig entsteht. Wenn der Teig zu trocken sein sollte, kannst immer wieder kleine Mengen Wasser dazugeben, bis du die gewünschte Konsistenz erhältst. 

  2. Nun kannst du den Teig einige Minuten mit der Hand kneten, bis er glatt und elastisch wird. Anschließend lässt du ihn für circa fünf Minuten abgedeckt ruhen. Nun dehnst und knetest du den Teig erneut für circa fünf Minuten und lässt ihn für mehrere Stunden oder über Nacht abgedeckt ruhen. 

  3. Nach der Ruhezeit kannst du den Teig in zehn Kugeln aufteilen und diese so formen, dass sie unter Spannung stehen und eine glatte Oberfläche haben. Anschließend ölst du die Kugeln mit dem Olivenöl großzügig ein. Heize danach deinen Backofen auf circa 110 Grad Celsius Ober-/Unterhitze vor.

  4. Jetzt kannst du beginnen, aus den Kugeln die Teigröllchen zu formen. Dafür nimmst du eine der Teigkugeln und drückst sie mithilfe deiner Finger in eine Scheibe. Anschließend rollst du die Scheibe mit einem Nudelholz so dünn wie möglich aus. Je durchsichtiger der Teig, desto besser. Nehme nun etwas von der Butter und bestreiche den Teig damit. Danach folgt eine dünne Schicht Olivenöl.

  5. Falte nun ein Drittel des Teiges zur Mitte und wiederhole dies mit der anderen Seite. Du solltest jetzt ein längliches Rechteck haben. Bestreiche die Oberfläche erneut mit Olivenöl und rolle das Rechteck zu einem kompakten Röllchen. Wiederhole diesen Prozess mit jeder Teigkugel.

  6. Nun ölst du eine spezielle Jachnun-Form oder einen großen Topf großzügig mit Olivenöl ein und legst den Boden mit altem Toastbrot aus. Danach folgt eine Lage Backpapier. Platziere fünf der Teigröllchen eng nebeneinander, lege eine weitere Schicht Backpapier obendrauf und wiederhole dies mit den restlichen fünf Rollen.  

  7. Zum Schluss folgt eine weitere Lage Backpaier, auf die du die vier Eier legst. Setze den Deckel auf die Form oder den Topf und backe die Jachnun für 12 Stunden. Danach kannst du sie, mit den Eiern, Matbucha oder Zhug genießen.

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