Das Besondere an Feiertagen ist ja, dass das zugehörige Gebäck oft mit Traditionen und Bräuchen verknüpft ist. So auch Jidáše, zu Deutsch Judasgebäck. Das fluffige Hefegebäck mit Honigglasur wird traditionell an Gründonnerstag gebacken und verzehrt. Dies hat zwei Gründe: Es schmeckt warm serviert am besten. Zudem wird im Volksmund behauptet, dass es Glück bringt, an Gründonnerstag Honig zu essen (Jidáše werden oft mit Honigglasur serviert), da dieser vor Schlangenbissen und Vergiftungen im Allgemeinen bewahren soll. Wie wahrscheinlich es ist, dass du von einem Schlangenbiss betroffen sein wirst, entscheidest du – zu frisch gebackenem, warmen Hefegebäck sagen wir jedoch nicht nein.
Das Judasgebäck bekam seinen Namen übrigens von - wer hätte es gedacht - Judas. Die S-Form des Gebäcks soll an das Seil erinnern, mit dem Judas sich erhängt hat, nachdem er Jesus verraten hatte. Zugegeben, es ist vielleicht eeetwas makaber, diese Köstlichkeit danach zu benennen – aber hey, Traditionen.
Ebenfalls aus Tschechien, aber mit einem etwas normaleren Hintergrund, ist übrigens Mazanek, das böhmische Osterbrot. Dieses macht sich perfekt neben unserem Judasgebäck, denn wenn wir ehrlich sind: An Ostern kann es nie genug Hefeteig in allen Formen und Varianten geben. Im Angebot hätten wir also noch Hot Cross Buns mit Aprikosenglasur, den griechischen Hefezopf Tsoureki, mallorquinische Ensaimada. Die Auswahl an leckerem Oster-Hefegebäck ist also schier unendlich.
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Jidáše, zu Deutsch Judasgebäck, sind kleine, leckere Hefebrötchen aus Tschechien. Traditionell werden sie an Gründonnerstag genascht, sind aber das ganze Jahr über genießbar.
Die Zutaten für den Teig in folgender Reihenfolge in einen Standmixer mit Knethaken geben und kurz durchmischen: Mehl, Zucker, Zitronenabrieb, Salz. Anschließend die Trockenhefe und das Eigelb hinzufügen und auf niedriger Stufe mixen.
Während des Mischens nach und nach die Schlagsahne hinzugeben und löffelweise die Butter, sobald eine Teigmasse entsteht. Den Teig auf höherer Stufe durchkneten lassen, bis er elastisch und nicht mehr klebrig ist.
Den Teig aus der Schüssel entfernen und auf eine saubere Arbeitsfläche mit etwas Mehl geben. Einige Male durchkneten und eine Kugel formen. Die Kugel zurück in die Schüssel geben, mit Frischhaltefolie oder einem Küchentuch abdecken und an einem warmen Ort und für circa 1 Stunde gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
Den Teig nach der Ruhezeit auf der Arbeitsfläche vierteln und die Viertel nochmal fünfteln. Es sollten 20 Teile entstehen.
Den Teig mit einem Nudelholz ungefähr 20-25 cm lang ausrollen, ein S daraus formen und auf ein Backblech mit Backpapier geben.
Das fertige Blech mit einem Küchentuch oder Frischhaltefolie bedecken und für 20 Minuten ruhen lassen. Währenddessen den Backofen vorheizen (Ober- & Unterhitze: 180 Grad, Gas: Stufe 3)
Die Eierwäsche zubereiten, indem die Eier aufgeschlagen und mit Wasser vermischt werden. Die Teiglinge damit bepinseln. Im Ofen auf mittlerer Schiene backen, bis sie eine goldene Farbe kriegen.
Nach Ablauf der Backzeit das Gebäck für ungefähr 5 Minuten abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben. Judasgebäck schmeckt am besten, wenn es warm serviert wird.