Als erfolgreiche, niemals verkehrte Frühstücksformel funktioniert stets Brot mit Aufstrich. Schnell und einfach gemacht bringt uns diese Kombi durch den Vormittag. Für das heutige Frühstücksrezept verlassen wir allerdings unsere gewohnte Komfortzone und reisen ein paar Tausende Kilometer weiter östlich, genauer gesagt nach Singapur. Dort gehört Kaya-Toast nämlich zum Standard-Frühstück – eine spannende Kombination aus unterschiedlichen Geschmäckern.
Zwei Scheiben werden getoastet, die eine mit Butter, die andere mit Kaya beschmiert. Zusammen ergibt dies dann ein Sandwich, das in ein weich gekochtes Ei getunkt wird, welches wiederum mit dunkler Sojasauce und weißem Pfeffer zuvor beträufelt wird. Mag auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich klingen, allerdings ergibt dieses Arrangement schon Sinn, da das reichhaltige Eigelb bestens mit dem Kaya-Aufstrich harmoniert, das ebenfalls aus Eigelb besteht. Ach ja, und ein Wort: Umami. Ok, noch ein Wort: Das Kaya-Toast wurde nicht von Kaya Yanar erfunden!
Wie so viele Gerichte entstand auch Kaya aus der Not. Der Kaya-Aufstrich war eher als Ersatz für westliche Marmeladen gedacht, die Köche aus dem chinesischen Hainan nachkreierten, als sie auf britischen Schiffen stationiert waren, während den Straits Settlements von 1826-1946. Das Kaya-Toast wiederum ist ebenfalls auf hainanesische Einwander*innen in Singapur zurückzuführen, die sich dort niederließen. Als Pioniere gelten die Gründer der Coffee Shops Ya Kun Kaya Toast und Kheng Hoe Heng Coffeeshop. So richtig beliebt ist Kaya-Toast allerdings erst seit dem Jahr 2000, als beide Läden expandierten.
Keine Lust auf das morgendliche Frühstücksbrot? Dann macht es sicherlich Spaß, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen und Frühstücksklassiker aus anderen Ländern zu entdecken. Gerade in den verschiedenen Ländern Asiens wird unterschiedlich gefrühstückt, vor allem herzhaft. Vorbeischauen lohnt sich:
Frühstücken wie in Singapur: Kaya-Toast ist dort unverzichtbar.
Die Eier möglichst genau trennen – es sollte so wenig Eiweiß wie möglich dran heften, damit nichts stockt. Die Eigelbe gut schlagen.
Kokosmilch, Zucker und Pandan-Blätter in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze erwärmen, bis der Zucker geschmolzen ist. Nicht aufkochen lassen.
Nun ist etwas Multitasking gefragt. Mit einer Hand das Eigelb weiterhin rühren, mit der anderen Hand 1/4 von der Kokosmischung mit einem Löffel hinzufügen und gut umrühren. Anschließend diese Ei-Kokosmischung zurück zu dem Rest in den Topf geben und bei niedrig-mittlerer Hitze verrühren und andicken. Nach circa 8 Minuten sollte es dicker werden und bei 10 Minuten sollte es einem Aufstrich ähneln. Vom Herd nehmen und die Blätter entfernen. Gut abkühlen lassen und in ein sauberes Glas umfüllen.
Ein Ei weichkochen für circa 5-6 Minuten. Das Eigelb sollte flüssig sein. Das Toast toasten, mit Butter bestreichen und mit Kaya toppen. Daraufhin das Ei legen. Für die authentische Erfahrung mit dunkler Sojasauce und weißem Pfeffer beträufeln. Fertig!