Wie bei so vielen Länderküchen speist sich auch die kroatische Küche aus vielerlei Regionen. Anhand dieses Erbsen-Speck-Strudels etwa zeigt sich der Einfluss der Habsburger. Der herzhaft gefüllte Strudel wird überraschenderweise nicht im Ofen gebacken, wie man es normalerweise kennt. Stattdessen kocht man ihn im Bräter.
Diese besondere Art der Zubereitung nutzt man für feierliche Anlässe wie Hochzeiten. Der Erbsen-Speck-Strudel wird aus einem Eiernudelteig gemacht, der üppig gefüllt ist. Daher empfiehlt sich dazu beispielsweise ein leichter Salat.
Wie vielfältig die kroatische Küche ist, siehst du an traditionellen Rezepten wie diesem Erbsen-Speck-Strudel. Wenn du nun Lust bekommen hast, die Küche des Mittelmeeres näher kennenzulernen, aber nicht gleich in ein Flugzeug steigen möchtest, bleib doch noch ein bisschen hier im EAT CLUB. Wir haben weitere Spezialitäten für dich gekocht und in Rezepte verpackt. Dazu gehören beispielsweise die süßen kroatischen Krapfen Kroštule. Herzhaft bleibt es dank eines dalmatinischen Rinderbratens. Als Beilage zu vielen Gerichten werden in dem südlichen Land gern die Mangold-Kartoffeln Blitva gegessen. Und auch diese Gerichte versprühen Urlaubsstimmung:
Das Rezept für den Erbsen-Speck-Strudel stammt aus dem Kochbuch "Istrien: Das Herz der Adria. Rezepte und Geschichten", das bei ars vivendi erschienen ist.
Istrien mag heute zwar in Kroatien liegen, doch vor allem auf den Esstischen der Einheimischen zeigt sich, welch großen kulinarischen Einfluss die Nachbarländer Italien und Slowenien noch immer haben. Paola Bacchia hat hier ihre Wurzeln und macht sich mit diesem Kochbuch auf die Reise ihrer Vorfahren. Sie präsentiert traditionelle Rezepte von Meeresfrüchten, Suppen, Pasta und Eintöpfen bis hin zu frischen Salaten, die die kulinarische und kulturelle Vielfalt Istriens gut widerspiegeln.
Dieser gekochte Strudel aus Kroatien wird zu festlichen Anlässen serviert.
Für den Nudelteig das Mehl auf der Arbeitsfläche anhäufen und eine Mulde in die Mitte drücken. Die Eier hineingeben und mit einer Gabel vorsichtig verrühren, dabei etwas Mehl einarbeiten, Unter kreisförmigem Rühren weiter Mehl untermischen, sodass die Kreise immer größer werden. Wenn die Masse zu dick wird, um mit der Gabel gerührt zu werden, mit den Fingerspitzen weiterarbeiten und die feuchten Zutaten mit den trockenen vermischen, bis das meiste Mehl verarbeitet ist und der Teig eine Kugel bildet. Eventuell noch etwas Wasser oder Mehl hinzufügen, damit er die richtige Konsistenz hat. Etwa 10 Minuten kneten, bis der Teig weich und elastisch ist. Auf einen Teller legen, mit einer umgedrehten Schüssel abdecken und mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
Während der Teig ruht, für die Füllung den Speck mit Butter und Olivenöl in eine große Pfanne geben. Bei mittlerer bis niedriger Temperatur etwa 5 Minuten braten, bis das Fett austritt. Den Knoblauch hinzufügen und dünsten, bis er duftet, dann die Erbsen untermischen. Den Deckel auflegen und etwa 30 Minuten bei niedriger Temperatur schmoren, bis die Erbsen gar und weich sind. Bei Bedarf etwas Wasser zugießen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Beiseitestellen und abkühlen lassen.
Inzwischen den Teig dünn ausrollen, am besten bei der zweitkleinsten Einstellung der Nudelmaschine. Für die Teigplatte die Kanten aneinanderfügen, dafür diese mit etwas Wasser befeuchten und festdrücken – es sollte ein etwa 30 cm x 50 cm großes Rechteck entstehen. Wenn Sie erfahren in der Teigzubereitung sind, können Sie auch die ganze Platte von Hand zu einem entsprechend großen Rechteck ausrollen.
Ein gleich großes sauberes Küchentuch mit Mehl bestäuben und den Teig darauflegen. Dünn mit Béchamelsauce bestreichen, dabei an einer kurzen Seite einen 10 cm breiten Rand frei lassen, an den anderen Seiten jeweils 2 cm. Die abkühlte Erbsen-Speck-Mischung auf der Sauce verteilen.
Mithilfe des Tuchs den Teig behutsam an einer kurzen Kante anheben und das Teigrechteck vorsichtig zu der freien 10 cm langen Kante hin aufrollen. Wenn an den Seiten Erbsen herausfallen, kurz innehalten und diese zurück auf die Teigplatte legen. Die Teigrolle sollte schön fest werden, damit die Füllung nicht verrutscht. Die Enden fest mit Küchenschnur oder Gummibändern sichern. Die in das Tuch gewickelte Rolle an drei oder vier Stellen in der Mitte locker verschnüren.
In einem großen 35 cm breiten Bräter Wasser zum Kochen bringen und 1 Prise Salz hinzufügen. Die Rolle mithilfe einer Zange vorsichtig in das Wasser legen und den Strudel 40 Minuten köcheln lassen.
Danach vorsichtig herausnehmen und zum Abtropfen auf ein Gitter legen. Die Küchenschnur lösen und den Strudel aus dem Tuch auf ein Schneidebrett gleiten lassen.
In 3–4 cm dicke Scheiben schneiden. Diese vorsichtig mit einem Spatel auf vorgewärmte Teller oder eine Servierplatte legen. Herausgefallene Füllung um die Scheiben herum verteilen.
Zum Servieren mit zerlassener Butter beträufeln und mit Parmesan bestreuen.