Lancashire-Hotpot: Glück aus dem Ofen

Auch, wenn der Sommer vor der berühmten Tür steht. Es gibt noch kalte und verregnete Tage. Dann ist der Lancashire-Hotpot meine erste Wahl.

Eine Schüssel aus Ton mit einem Lancashire-Hotpot steht auf einem Untergund aus Holz. Daneben liegen Lorbeerblätter und ein Tuch.
Für kalte Frühlingstage: Ein britischer Lancashire-Hotpot hebt die Stimmung. © Shutterstock / OlgaBombologna

Ja, es ist jetzt öfters mal warm. Wie sagt man so schön: “Der Sommer steht vor der Tür.” Trotzdem hat es am letzten Wochenende durchgeregnet. Und es war kalt. Für mich gab es eine kuschelige Decke, eine neue Krimiserie und einen würzigen Lancashire-Hotpot. Plötzlich waren Regen und niedrige Temperaturen nicht mehr schlimm. Manchmal kommt mein Glück eben aus dem Ofen.

Der Name verrät die Herkunft: Der Lancashire-Hotpot kommt aus der Grafschaft Lancashire im Nordwesten Englands. Es ist ein klassisches Resteessen, das jede Familie glücklich und satt macht. Mittlerweile gibt es den Eintopf auch in angesagten Restaurants. Tja, in vielen Ländern ist die Cucina Povera, also die Arme-Leute-Küche, inzwischen gesellschaftsfähig geworden. Und das ist auch gut so.

Früher kam in den Lancashire-Hotpot alles, was sich noch in der Speisekammer befand. Inzwischen schmuggeln sich unter einer krossen Schicht Kartoffeln vor allem Lammfleisch, Zwiebeln und Möhren. Geschmacklich wird der Eintopf mit frischem Thymian und Worcestershire-Sauce abgestimmt. Das Original-Rezept der “Hustersauce” (falsch ausgesprochen), beziehungsweise “Wuustersauce” (richtig ausgesprochen), ist geheim. Jener Mix an Zutaten, die als gesichert gelten, klingen nach einem interessanten Nuklear-Drink: Melasse, Sardellen, Tamarinde, fermentierte Sojabohnen, Essig, Chili, Zwiebeln, Limonen und noch einigen anderen Geheimzutaten. Die Briten lieben die dunkle Sauce, deshalb darf sie in diesem Hotpot nicht fehlen.

Und regnet es wieder einmal in dem Spätfrühling oder Frühsommer, dann tausche ich den Lancashire-Hotpot mit diesen Seelenwärmern:

Magst du kein Lamm, dann kannst du auch Rind in den Lancashire-Hotpot werfen. Interessierst du dich generell für Zutaten, deren Eigenschaften sowie Zubereitung? Schau doch mal in unserer Kochschule vorbei. Dort haben wir alltagstaugliche Tipps für eine kreative Resteverwertung. Nun wünsche ich dir viel Freude beim Kochen. Und glaub mir, der nächste kalte Tag steht bald wieder vor der Tür, auch wenn derzeit alle vom Sommer sprechen.

Lancashire-Hotpot: Glück aus dem Ofen

Schwierigkeit: Anfänger Zubereitungszeit 2 Stunde Gesamtzeit 2 hrs
Portionen: 4
Beste Saison: Ganzjährig geeignet

Beschreibung

Dieser herzhafte Eintopf ist Mein-Topf: Lancashire-Hotpot.

Zutaten

Zubereitung

  1. Den Ofen auf 170 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Brühe erhitzen und zudecken. Das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel schälen und fein hacken, Möhren schälen und in Stifte schneiden, Kartoffeln schälen und ebenfalls in Scheiben schneiden. 

  2. Butter und Pflanzenöl in einen ofenfesten Topf oder Bräter geben und das Fleisch daran scharf anbraten. Es sollte außen schön braun und knusprig sein. Das Fleisch aus dem Bräter nehmen und an die Seite stellen. Die Zwiebeln in dem Bratfett etwa 4-5 Minuten anschwitzen. Das Fleisch in den Bräter geben und unter ständigem Rühren das Mehl einstreuen. Mit der heißen Brühe aufgießen. Lorbeerblätter und Worcestershire-Sauce hinzugeben und kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken. Alles gut verrühren, kurz aufkochen lassen und für 30-35 Minuten mit Deckel im vorgeheizten Ofen garen.

  3. Anschließend die Möhren und die abgezupften Thymianblätter dazugeben. Nun die Kartoffeln gleichmäßig fächerartig auf der Oberfläche als Gemüse-Decke verteilen und mit geschmolzener Butter bestreichen. Eine weitere Stunde im Ofen garen – wieder mit einem Deckel. Nach 50-60 Minuten die Hitze auf 200 Grad erhöhen und ohne Deckel für eine weitere halbe Stunde rösten. Dann kannst du den hausgemachten Eintopf genießen.