In einer der schönsten Städte Italiens wurde einer der besten Dessert-Kuchen entwickelt. Bei der Stadt handelt es sich um die Perle der Toskana: Siena. Bei dem süßen Gebäck um einen Panforte, der nur so vor hochwertigen Zutaten strotzt. In dem Teig landen Zimt, Koriander, Muskat, Nelken und Honig. Und weil das Gebäck so einzigartig ist, haben sich die Bewohner*innen der mittelalterlichen Stadt das Rezept schützen lassen: Ein Panforte di Siena muss zwingend dort hergestellt worden sein. Zudem sind die erlaubten Zutaten sowie die Herstellung genau festgelegt.
Vor allem die Nelken sorgen für den besonderen Geschmack eines Panforte. Syzygium aromaticum wurde in China bereits 100 oder 200 Jahre vor Christus verwendet. Erst dann kamen die Römer, verliebten sich in die Nelke und nannten sie Clavus, was so viel wie Nagel bedeutet. Warum? Schau sie dir mal genau an. Erinnern sie nicht an kleine Nägel? Süß, oder? Im 16. Jahrhundert kam es wegen des Gewürzes sogar zum Nelkenkrieg. Ja, die kriegerische Auseinandersetzung gab es wirklich. Warum? Portugiesen, Spanier, Niederländer und Briten waren ebenfalls scharf auf Nelken. Man muss bedenken, Gewürze wurden damals mit Gold aufgewogen, es ging schließlich ums Geschäft!
Nicht nur der Panforte ist randvoll mit den köstlichsten Gewürzen. Auch diese Gerichte leben von dem Zusammenspiel der Aromen:
Fühlst du dich beim Backen in manchen Dingen noch nicht ganz firm, dann schau einfach in unserer Kochschule vorbei. Dort haben wir jede Menge Tipps und Tricks fürs Koch- und Backvergnügen. Du erfährst beispielsweise, was hilft, wenn der Teig immer am Knethaken hochklettert. Aber auch, was sich hinter Blindbacken verbirgt. Sei unbesorgt, du musst auf keinen Fall das Licht beim Backen ausschalten. Es ist etwas anderes gemeint. Viel Spaß beim Stöbern — und mit einem Panforte.
Italienischer Dessert-Kuchen: Panforte
Beschreibung
Zum Espresso: Ein Panforte macht glücklich.
Zutaten für einen Panforte
Zubereitung
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Den Backofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Den Boden und Rand einer Backform mit Backpapier auskleiden. Die Haselnüsse in eine heiße Pfanne geben und etwa 5 Minuten rösten. Platzen die Häutchen ab, sind sie fertig. Die Kerne rausnehmen und die Schalen mit den Händen oder einem sauberen Küchentuch abreiben. Bitte keine bereits geschälten Haselnusskerne verwenden, denn durch das Rösten bekommt das Gebäck ein ganz besonderes Aroma.
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Die Temperatur des Backofens von 200 Grad auf 150 Grad reduzieren. Nun die getrockneten Feigen und das Orangeat mit einem scharfen Kochmesser klein, aber nicht zu fein hacken. In einer Schüssel die gerösteten Haselnusskerne, die Feigen, das Orangeat sowie die Rosinen und die Pistazien mit den Gewürzen vermengen. Wie herrlich das jetzt schon duftet!
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So, jetzt kann es heikel werden, denn es muss ganz schnell gehen: Koche den Zucker und den Honig in einem kleinen Topf auf und rühre die süße Mischung ganz schnell unter die Mehl-Nuss-Gewürz-Mischung in der Schüssel. Warum schnell? Weil der Honig-Zucker ziemlich fix hart wird.
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Es geht mit Tempo weiter: Die Masse gleichmäßig in der ofenfesten Form verteilen und leicht andrücken. Sofort in die Mitte des Ofens schieben und etwa 40 Minuten backen. Warnung: Es wird betörend duften, doch die Backofentür bleibt bitte zu. Zum Schluss das Gebäck aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen, auf eine dekorative Unterlage, die später auch auf den Tisch kommt, stellen. Und vor dem Servieren mit Puderzucker bestreuen. Stell dich auf viele bewundernde Blicke ein!