Kenner der deutschen Küche lieben vor allem die vielen deftigen Eintopf-Rezepte. Und ein Klassiker ist der Pfefferpotthast. Den gibt bereits seit dem 14. Jahrhundert und er ist eng mit der Geschichte der Stadt Dortmund verbunden. Erfahre jetzt, was der ungewöhnliche Name bedeutet und warum es sogar ein Pfefferpotthast-Fest gibt.
Wie schmeckt Nordrhein-Westfalen? Ziemlich puristisch. Besonders im protestantisch geprägten Westfalen setzt man auf ursprüngliche Genüsse, etwa den Pfefferpotthast. Sein Name leitet sich von „Pfeffer“, „Pott“ und „Hast“ ab: „Pfeffer“ verweist auf die Würze, „Pott“ steht in Westfalen für einen Topf, und „Hast“ bezieht sich auf das verwendete Rindfleisch.
Das Pfeffer-Ragout diente vor allem der Resteverwertung: Hinein kam, was da war! Traditionell kamen nach dem Original-Rezept weniger wertvolle Teile vom Rind und Schwein, die mit reichlich Zwiebeln und ein paar Gewürzen in wenig Wasser gekocht wurden. Der Pfefferpotthast war fertig, wenn das Fleisch weich war und die Zwiebeln eine gute Bindung gaben. Unsere Variante ist raffinierter und schmeckt sagenhaft! Wenn du möchtest, kannst du auch noch saure Gurken und Rote-Bete-Würfel mit garen.
Ein Pfefferpotthast tauchte erstmals im Jahr 1378 in der Dortmunder Chronik auf. Und zwar in einem Zusammenhang mit einem vereitelten Anschlag. Damals plante Dietrich von der Mark (1336-1406) einen Angriff auf die Reichsstadt Dortmund. Unterstützt wurden er und seine Männer von Agnes von der Vierbecke (1341-1378). Diese bat einen Wächter, ihr einen Pfefferpotthast zu kaufen. Der ging los und sie öffnete eines der Tore. Die Umstürzler wussten aber nicht, dass eine weitere Tür noch verschlossen war. Der Überfall misslang, und Agnes von der Vierbecke wurde hingerichtet. Deshalb wird in Dortmund jeden Herbst das Pfefferpotthast-Fest veranstaltet.
Lust auf weitere deftige Gerichte der geliebten Hausmannskost? Dann probiere auch mal diese überlieferten Rezepte aus:
Westfälischer Pfefferpotthast: Der schmeckt wie von der Oma gekocht!
Pfefferkörner, Nelken und Lorbeerblätter in einem Sieb oder einem Teebeutel verschließen. Die Rinderbrühe erhitzen.
Das Schweineschmalz in einem Topf mit breitem Boden erhitzen. Die Zwiebeln und die Fleischwürfel darin andünsten.
Mit Salz und Pfeffer würzen und den Gewürzsack zugeben. Die heiße Brühe angießen und 90 Minuten bei mittlerer Hitze garen. Dann den Gewürzsack entfernen.
Falls du den Pfefferpotthast etwas andicken möchtest, dass vermenge das Mondamin mit Wasser und gieße nach nach Packungsanleitung zu.
Mit Salz, Pfeffer, Zucker und Zitronensaft abschmecken, mit frischen Kräutern bestreuen und mit Kartoffeln oder Weißbrot servieren!