Um es vorwegzunehmen: Für dieses Gericht gibt es viele Rezepte und Herangehensweisen. Typisch ist, wie ich im Lissabon-Urlaub festgestellt habe, lediglich die Streichholzform der Kartoffeln und das noch nicht ganz gestockte Ei, mit dem es verfeinert wird. Das gleiche Gericht wie Chicken à Brás habe ich aber statt mit Hähnchen auch schon in einer vegetarischen Version mit Pilzen und in einer Version mit Stockfisch gegessen (Mushroom à Brás und Bacalhau à Brás).
Du findest es auf nahezu jeder traditionellen Speisekarte in Portugal und es schmeckt einfach hervorragend. In unserer Version haben wir Wachteleier benutzt, da diese einfach ein wenig feiner sind. Ähnlich wie man bei einem Rindertatar in gehobenen Lokalen oftmals auch auf Wachteleier zurückgreift. Für Schwangere ist dieses Gericht nicht geeignet, da das Ei hierbei nicht ganz durchgegart ist.
Auch bei den Kräutern sind sich die Portugies*innen offenbar nicht ganz einig. Die Version, die ich mit Fisch genießen durfte, war nämlich mit Koriander, während die anderen beiden mit Petersilie verfeinert wurden. Wie dem auch sei, es schmeckt wirklich köstlich und sieht vor allem in einem hohem Anrichtering serviert einfach nur toll aus.
Wenn wir mit dem Chicken à Brás nun deinen Heißhunger auf weitere portugiesische Speisen geweckt haben sollten, haben wir hier noch weitere Vorschläge für dich, bevor es zum Rezept geht:
Ein Klassiker aus Portugal: Chicken à Brás
Den Hähnchenschenkel in einem Topf mit Wasser, Lorbeer, Piment, Wacholder, etwas Salz und einer Zwiebel aufstellen und etwa 45 Minuten lang kochen. Danach das Fleisch vom Knochen lösen und das Hähnchen in feine Stücke zerrupfen.
Während das Hähnchen kocht, die Kartoffeln schälen und in streichholzartige Stifte schneiden und anschließend etwas salzen. Dann im heißen Öl in einer tiefen Pfanne ausbacken, bis sie goldgelb sind. Anschließend auf Küchenkrepp legen und abtropfen lassen.
Zwiebel und Knoblauch abziehen und zusammen mit der Petersilie fein hacken. Auch die Oliven einmal grob durchhacken. Alles in einer Pfanne mit etwas Olivenöl anschwitzen. Währenddessen vier der sechs Wachteleier verquirlen. Das zerrupfte Hähnchen und die Kartoffeln mit in die Zwiebelpfanne geben. In einer separaten Pfanne aus den übrigen Wachteleiern kleine Spiegeleier zubereiten.
Die verquirlte Eimasse auf die Kartoffeln und den Rest geben und sofort vom Herd ziehen, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und alles zusammen vermengen.
Kurz darauf direkt in einem Servierring anrichten. Das Ei darf noch nicht völlig gestockt sein. Den Ring entfernen, das Spiegelei draufgeben und genießen!