Heute gebe ich wieder mal ein Familienrezept weiter: Omas Quittengelee. Das süße Gold schmeckt auf frischem Brot und veredelt jede Wild- oder Rindfleischsauce. Du kannst es aus frischen Quitten oder aus gekauftem Quittensaft zubereiten. Aus frischen Quitten dauert es deutlich länger, aber dafür erlebst du den ganzen Prozess. Den Quittensaft gibt es frisch beim Bauern – auch online – oder im Bioladen.
Aber irgendwie fände ich es komisch, Quittengelee aus gekauftem Quittensaft einzukochen. Deshalb nehme ich für Omas Rezept die komplette Frucht. Das macht zwar mehr Arbeit, aber so sieht es ihr Original-Rezept vor. Quitten sehen ungewöhnlich uneben aus, sind steinhart und von einem feinen Flaum überzogen. Den wird man los, wenn man jede einzelne Quitte mit einem Tuch abreibt. Ich weiß: Das geht in die Gelenke. Aber du wirst mit einem unglaublichen Aroma belohnt, sodass du selig grinsend in deiner Küche sitzen wirst, oder auf dem Balkon oder im Garten. Und bist du schon mal beim Einkochen, lass doch den Topf und Gelierzucker draußen und koche morgen diese Früchtchen ein:
Quitten sind übrigens kein Steinobst, wie viele Menschen glauben. Sie gehören, wie auch Äpfel und Birnen zu den Kernobstgewächsen. Unsere Nachbarn hatten einen Quittenbaum im Garten, und wir bekamen immer viele Exemplare geschenkt. Den himmlischen Duft habe ich noch heute in der Nase. Die Übergabe der Quitten war dann der Startschuss für die Produktion von Omas Quittengelee, bei dem zumindest ich immer eingespannt wurde. Ich war die Flaum-Beauftragte, also für dessen Entfernung zuständig. Mein Aufgabenbereich wurde allerdings jedes Jahr erweitert.
Du liebst süße Früchte? Dann lerne doch mal die 7 leckersten Früchtchen kennen, die ebenfalls deine Marmeladen versüßen. Und in unserer Kochschule versorgen wir dich mit noch mehr schrägen Fakten, wie zum Beispiel die Tatsache, dass eine Marmelade keine Konfitüre ist. Viel Spaß beim Stöbern und genieße deinen aromatischen Quittengelee.
Omas Rezept: Hausgemachtes Quittengelee
Beschreibung
Kindheitserinnerungen: selbst gemachter Quittengelee
4 Gläser à 200 ml
Zubereitung
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Den Flaum auf den Quitten mit einem trockenen Tuch abreiben. Zitronensaft und 2 Liter Wasser in eine große und hohe Schüssel geben. Nun die Quitten in grobe Stücke schneiden und dabei dabei den Stiel- und Blütenansatz entfernen. Jede geputzte Quitte sofort in das Zitronenwasser geben.
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Anschließend die Quitten und 500 ml Zitronenwasser in einen Topf geben, aufkochen, Deckel auflegen und etwa 35-40 Minuten garen. Sind sie nicht weich, weiter auf dem Herd lassen. Anschließen die Flüssigkeit durch ein sehr feines Sieb in eine Schüssel gießen und abkühlen lassen.
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Den abgekühlten Quittensaft erneut in einen Topf gießen. Den Orangensaft zugießen. Insgesamt sollten es etwa 900 ml Flüssigkeit sein. Nun den Gelierzucker unterrühren und etwa 3 Minuten sprudelnd aufkochen. Immer schön weiter rühren. Nicht aufhören.
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Die Gelierprobe machen. Ist das zukünftige Gelee noch zu flüssig, länger auf dem Herd lassen. Ist die gewünschte Konsistenz erreicht, das Gelee sofort in die sterilen Gläser füllen, verschließen und diese 5 Minuten auf den Kopf stellen. An einem dunklem Ort aufbewahren.