Scorpelle: Das himmlisch süße Karnevalsgebäck aus der Cucina Povera

Italienisches Karnevalsgebäck ist einfach und lecker zugleich. Diese Scorpelle aus Molise darfst du dir in der Faschingszeit nicht entgehen lassen.

Viele Scorpelle aufeinandergestapelt und nebeneinander mit Honig glasiert und bunten Streuseln bestreut, vor einem dunklen Hintergrund.
Scorpelle bestehen aus nur wenigen Zutaten, die wirklich jeder Zuhause hat. © Getty Images/ Nico De Pasquale Photography

Molise ist die zweitkleinste Region Italiens. Nur das Aostatal im Norden des Landes ist noch kleiner als die Region an der Adriaküste. Außer dem Meer hat die Region folgende Nachbarn: die Abruzzen im Norden, zu denen Molise bis 1963 noch gehörte, Apulien im Süden und Kampanien und Latium im Westen. Auch wenn sich die Region viele kulinarische Besonderheiten mit seinen Nachbarn teilt, hat sie viele eigene Varianten zu bieten. So auch die Scorpelle, die es unter verschiedenen Namen in allen Regionen Italiens zu finden gibt.

Scorpelle: Italienissches Karnevalsgebäck mit vielen namen

Bei Scorpelle handelt es sich um ein frittiertes Gebäck, das man jedes Jahr an Karneval zubereitet und isst. Jede Region, jede Gemeinde und jede Familie hat ihre eigenen Faschingstraditionen und Rituale. Genauso gibt es auch für jeden ein anderes “perfektes” Rezept des Karnevalsgebäcks. Dieses soll sogar schon bei den Römern beliebt gewesen sein. Seitdem haben sich unterschiedliche Varianten entwickelt. Bugie di Carnevale, Cenci, Chiacchiere und Crostoli sind nur wenige Beispiele der vielen verschiedenen Namen und lokalen Besonderheiten der frittierten Leckerei.

In Molise sind die Scorpelle ein wichtiger Bestandteil der lokalen Traditionen und Geschichte, die sich über die Jahrhunderte hier gut präserviert hat. Dies liegt vielleicht auch daran, dass Molise, anders als seine größeren und bekannteren Nachbarn, vergleichsweise touristisch unerschlossen ist. Und das, obwohl es hier wunderschöne Bergketten mit sogenannten tratturi, alte Pfade von den einheimischen Schäfern gebaut, durchzogen, viele archäologische Ausgrabungsstätten aus römischen Zeiten und sonnige Strände gibt. Wenn es ums Essen geht, spielt hier die Cucina Povera, die Küche der Armen, eine große Rolle. Sie ist geprägt von lokal produzierten Zutaten wie Pasta, Gemüse und Kräuter aus den Bergen.

Auch die Scorpelle bestehen aus wenigen, simplen Zutaten. Der Teig wird lediglich aus Mehl, Eiern und Öl zubereitet. In der molisianischen Variante kommt das Gebäck in aufgedrehter Rosenform in die Fritteuse und wird nach dem Frittieren in Honig getunkt, wodurch es seinen saftig-süßen Geschmack bekommt. Diesen Geschmack verleiht die Zugabe von Honig auch den französischen Madeleines und den marokkanischen Pfannkuchen Baghrir.

Wenn die Karnevalszeit wieder ansteht, können wir gar nicht genug von Karnevalsgebäck bekommen. Neben den Scorpelle, kannst du auch diesen Leckereien genießen:

Übrigens: Unsere Rezepte gibt’s auch in der App – einfach downloaden!

Scorpelle: Das himmlisch süße Karnevalsgebäck aus der Cucina Povera

Schwierigkeit: Anfänger Vorbereitungszeit 10 min Zubereitungszeit 15 min Gesamtzeit 25 Min.
Portionen: 8
Beste Saison: Winter

Beschreibung

Innerhalb von 25 Minuten hast du Scorpelle zubereitet und kannst so gebührend den Karneval feiern.

Zutaten

Zubereitung

Den Teig zubereiten:

  1. Gib das Mehl in eine Schüssel und forme eine kleine Mulde in die Mitte. Schlage die Eier in die Mulde und gieße das Öl hinzu. Mit deinen Händen verarbeite nun alles von Rand nach Innen zu einem einheitlichen Teig.

  2. Rolle den gut gekneteten Teig auf einer bemehlten Fläche aus und schneide ihn in etwa zehn Zentimeter lange und zwei Zentimeter breite Streifen. Rolle die Streifen zu runden, Rosen oder Räder ähnlichen, Formen auf und achte darauf, dass die Streifenränder gut versigelt sind. 

Die Scorpelle frittieren:

  1. Erhitze ausreichend Öl in einer Pfanne, bis es aufkocht. Reduziere dann die Temperatur und gib nicht zu viele der Teigrosen gleichzeitig in das kochende Öl. Lass die Scorpelle frittieren, bis sich die Ränder gold-braun Färben, wende dann vorsichtig die einzelnen Stücke, damit sie schön gleichmäßig gebacken werden. Platziere die frittierten Scorpelle auf einem mit Küchenrolle ausgelegten Teller und lasse das überschüssige Öl abtropfen.

Die Scorpelle glasieren und servieren:

  1. Gib den Honig in einen kleinen Topf und zerlasse ihn bei geringer Temperatur. Wenn der Honig flüssig ist, tunke nacheinander die einzelnen, frittierten Scorpelle-Stücke kurz in den Topf und glasiere sie schön mit der süßen Flüssigkeit. Abschließend noch mit ein wenig bunten Streuseln deiner Wahl bestreuen und schon sind deine traditionellen Scorpelle aus Molise fertig zum Naschen!