Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Urlaub vor ein paar Jahren in Frankreich, in dem ich beinahe jeden Morgen ein fluffiges Croissant gefuttert habe. Die kleinen Blätterteigkrümel verteilten sich munter im Gesicht, auf Kleidung und Teller, aber was macht das schon, wenn man den buttrigen, feinen Geschmack erleben darf! Jedes Mal, wenn wir in besagtem Urlaub an einer Boulangerie Artisan vorbeikamen, zog es uns magisch hinein und wir mussten einfach eine Tüte Croissants mitnehmen. Zurück in Deutschland wollte ich es dann, Jahre später, irgendwann einmal selbst versuchen und vegane Croissants backen.
Ein bisschen Bammel hatte ich schon, immerhin kommt hierbei das sogenannte Tourieren zum Tragen. Das heißt, durch mehrmaligen Falten und Ausrollen eines gebutterten Teigs kreiert man einen Blätterteig. Dafür muss man viel Geduld und ein bisschen Geschick mitbringen, denn der Teig darf weder reißen, noch darf die Butter dabei austreten. So heißt es: langsam vorgehen, nicht zu viel Druck beim Ausrollen ausüben und lieber ein paar Minuten mehr einplanen. Zeit ist sowieso äußerst wichtig. Am besten startet man mit den Vorbereitungen schon am Vortag. Denn: Der Teig freut sich über Pausen und möchte immer mal wieder ruhen. Auch eine ganze Nacht gönnt er sich. Mal eben kurz vor dem Frühstück ein bisschen Mehl und Milch verrühren und den Ofen anschmeißen? Fehlanzeige, vegane Croissants (und übrigens auch die nicht-veganen) brauchen ihre Zeit. Aber eins kann ich versprechen: Der Aufwand lohnt sich!
Ich habe noch den einen oder anderen Tipp:
- Statt die Butter in dünnen Scheiben auf den Teig zu legen, kann man diese Scheiben auch zwischen zwei Stück Backpapier legen und ganz vorsichtig quadratisch ausrollen, sodass ein großer Butterfladen entsteht. Der muss dann allerdings auch erst einmal für circa eine halbe Stunde im Kühlschrank aushärten.
- Wenn es später ans Formen der Croissants geht, kann man den Teig zunächst in zwei Hälften teilen und diese getrennt voneinander lang ausrollen. Das bietet sich vor allem an, wenn man nicht so eine große Arbeitsfläche zur Verfügung hat. Dann rollt man die Croissants einfach in zwei Durchgängen.
- Sind es zu viele vegane Croissants, einfach die Mengenangaben halbieren – oder nach dem Backen im Ofen einen Teil direkt abkühlen lassen und einfrieren. Fürs nächste Frühstück kann man das gefrorene Gebäck dann einfach bei 180 Grad aufbacken.
Und was gibt’s sonst noch so zum Frühstück? Ich habe dir ein kleines Buffet zusammengestellt:
Vegan backen ist wirklich keine Schwierigkeit, das merkst du spätestens, wenn du unsere Kochschule besuchst. Dort haben wir Tipps gesammelt, zum Beispiel wie du ohne Eier backen kannst oder Antworten auf Veggie-Fragen, etwa ob Hefe vegan ist.
Vegane Croissants backen: Rezept für den Veganuary
Beschreibung
Selbst gemachte Croissants benötigen zwar ein bisschen Zeit und Geschick, aber der Aufwand lohnt sich allemal.
Zutaten für 10-12 Croissants
Zubereitung
Den Teig vorbereiten und tourieren
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Am Vortag starten und zunächst die Milch lauwarm erwärmen. Dann darin Zucker und Hefe auflösen und ein paar Minuten beiseitestellen. Derweil das Mehl mit dem Salz mischen. Die Milchmischung zum Mehl in eine Mulde gießen und vermischen. Anschließend alles für mindestens 5 Minuten zu einem geschmeidigen Teig kneten.
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Den Teig in eine Schüssel legen, die zuvor mit ein wenig Öl eingepinselt wurde. Ein feuchtes, sauberes Geschirrtuch darüber legen und den Teig 1 Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen.
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Die kalte Butter in dünne Rechtecke schneiden. Eine Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig darauf zu einem langen, möglichst geraden Rechteck (ca. 40 x 20 cm) ausrollen.
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Die Butterstücke auf einer Hälfte des Teigs gleichmäßig verteilen und einen schmalen Rand lassen. Mehlreste vom Teig pinseln und die andere Teighälfte über die Hälfte mit den Butterstücken falten.
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Nun den Teig ganz vorsichtig erneut zu einem langen Rechteck (ca. 60 x 20 cm) ausrollen. Achtung: Er darf nicht reißen und es sollte keine Butter austreten. Anschließend den oberen Teil des Rechtecks 2/3 zur Mitte falten und dann das untere Drittel darüber falten. Der Teig sollte nun also drei Schichten haben. Den geschichteten Teig in Folie einschlagen und 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
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Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und erneut ganz vorsichtig zu einem langen Rechteck, wie im vorherigen Schritt, ausrollen. Den oberen Teil erneut 2/3 zur Mitte falten, die andere Hälfte nun aber nur soweit zur Mitte falten, dass sich die gefalteten Seiten nicht mehr überlappen, sondern sich deren Enden nur berühren. Dann den Teig einmal wie ein Buch zusammenklappen, sodass nun 4 Schichten entstanden sind. Erneut 30 Minuten in Folie gewickelt kalt stellen.
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Jetzt folgt die dritte Runde, auch Tour genannt. Hierfür noch einmal den Vorgang aus dem vorherigen Schritt wiederholen. Dieses Mal den Teig aber über Nacht im Kühlschrank lagern und dabei nicht zu fest in Folie wickeln, damit er noch etwas aufgehen kann.
Die Croissants formen und backen
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Am nächsten Morgen den Teig auf einer Arbeitsfläche, die zuvor mit Mehl bestäubt wurde, vorsichtig lang ausrollen und anschließend zu 10-12 Dreiecken schneiden. Die Dreiecke zu Croissants aufrollen. Diese auf ein Blech mit Backpapier legen und mit einem feuchten Tuch abgedeckt 60 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen.
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Den Ofen vorheizen (200 Grad Umluft). Die Croissants mit Pflanzenmilch bestreichen und 15-20 Minuten backen. Werden sie zu dunkel, die Hitze um 20 Grad reduzieren.