Ich liebe Thunfischpizza. Oder besser: habe sie geliebt. Denn nicht nur meine überwiegend vegane Ernährung ist Schuld daran, dass ich mittlerweile keine Pizza Tonno mehr verputze. Der Beifang, mit dem die Fischerei von Thunfisch einhergeht, ließ mich schon vor meiner Ernährungsumstellung eine andere Pizza von der Speisekarte wählen, wenn ich im italienischen Restaurant saß. Umso erstaunter und positiv überrascht war ich, als ich die ersten fischfreien Thunfisch-Alternativen im Super- oder Biomarkt entdeckte. Stand einer veganen Thunfischpizza nun nichts mehr im Wege? Ich machte den Test.
Probierte mich also durch verschiedene Gläschen und Dosen und kostete die unterschiedlichen Sorten. Einige überzeugten mich leider überhaupt nicht, aber es gab doch das eine oder andere Produkt, das ziemlich "echt" daherkam. Übrigens: Auf die Aussage "Ich verstehe nicht, warum Vegetarier*innen und Veganer*innen etwas essen, dass wie Fleisch schmeckt." antworte ich: Ich verzichte ja nicht auf Fleisch, weil es mir nicht schmeckt. Wieso soll man sich also nicht daran erfreuen, dass die vegane Auswahl an Ersatzprodukten – übrigens auch im Bereich von Käse, Milch und Co. – immer größer wird?
Aber: Es muss nicht zwingend das Lebensmittel aus dem Supermarkt sein. Zu viele von den verarbeiteten Produkten sollte man sowieso nicht zu sich nehmen. Deshalb kannst du für die vegane Thunfischpizza den Fischersatz auch selbst zubereiten, beispielsweise Thunfisch aus Wassermelone. Ja, das funktioniert tatsächlich! Denn natürliche Zutaten wie beispielsweise Noriblätter verleihen das typische Fischaroma – ähnlich wie man Kala Namak nutzt, um den Geschmack von Ei zu imitieren. Schau dich mal in unserer Kochschule um, dort verraten wir dir eine ganze Menge solcher Tipps, zum Beispiel die besten veganen Ei-Alternativen oder welche veganen Pflanzendrinks sich wofür eignen.
So, genug der Theorie, kommen wir lieber wieder zurück zur Praxis. Ich zeige dir direkt, welche italienischen Klassiker du noch veganisieren kannst:
Übrigens: Pflanzlichen Käse braucht es nicht unbedingt für die vegane Thunfischpizza. Solltest du aber nicht darauf verzichten wollen, achte auf Hinweise auf der Verpackung. Kaufe nur solchen veganen Käse, der zum Gratinieren oder "Zerlaufen" geeignet ist.
Wir machen Thunfischpizza, aber ohne Thunfisch. Geht ganz leicht!
Für den Teig die Hefe in 100 ml des lauwarmen Wassers bröseln und den Zucker dazugeben. Rühren, bis sich beides aufgelöst hat, und für 10 Minuten zur Seite stellen.
Inzwischen schon einmal das Mehl mit dem Salz mischen. In eine Mulde hinein das Hefewasser gießen und mit ein wenig Mehl drumherum vermischen. Das übrige Wasser sowie das Olivenöl ebenfalls zum Mehl geben und 5 Minuten zu einem geschmeidigen Teig kneten. Bei Bedarf noch ein bisschen mehr Wasser zufügen, falls dieser zu trocken ist. Dann den Teig abdecken und 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Derweil den Thunfisch auflockern. Die Zwiebeln schälen und in Ringe oder Würfel schneiden. Die passierten Tomaten und das Tomatenmark mischen, geschälten Knoblauch hineinpressen und mit Salz, Pfeffer und italienischen Kräutern verfeinern.
Ist der Teig aufgegangen, den Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Den Teig halbieren und nacheinander dünn ausrollen und jeden Fladen auf je ein Backblech, das zuvor mit Backpapier ausgekleidet wurde, legen. Dann mit der Tomatensauce bestreichen und, optional, mit geriebenem veganen Käse bestreuen. Dann den Thunfisch darüber verteilen, ebenso die Zwiebeln und nach Belieben auch Kapern. Nun beide Pizzen je 15 Minuten in den Ofen schieben und abschließend, wenn gewünscht, noch mit Rucola bestreuen.