In meiner Heimat Westfalen ist man am Karfreitag ein ganz besonderes Gericht - Struwen. Das sind in Fett ausgebackene Hefeküchlein, die wahlweise mit Rosinen zubereitet werden und die man im Anschluss mit Zimt und Zucker, mit Apfelmus oder Fruchtkompott verspeist.
Meine Oma hat jedes Jahr an Karfreitag riesigen Mengen Struwen zubereitet, um meine ganze Familie glücklich zu machen. Denn an Karfreitag hieß es "Großes Struwenessen" und die ganze Meute stand vor unserer Haustür, während bereits der Geruch der Struwen das ganze Haus erfüllt.
Ich muss gestehen, als Kind habe ich sie nicht so gerne gegessen. Sie waren mir vermutlich nicht süß genug. Aber je älter ich wurde und je weniger meine Oma in der Lage war zu kochen und zu backen, desto mehr freute ich mich auf das große Struwenessen am Karfreitag. Struwen sind eins dieser Gerichte aus meiner Kindheit, die ich am meisten mit ihr verbinde und ich zelebriere es jedes Jahr sie zubereiten und anschließend zu verspeisen.
Die Zubereitung von Struwen ist denkbar einfach. In den Teig kommt kein Schnickschnack und großes technisches Können ist auch nicht notwendig. Es reicht, die Zutaten miteinander zu vermischen und den Teig in sehr viel Öl auszubacken. Wer Rosinen in seinen Teig gibt, sollte diese aber vorher einweichen. Entweder in Wasser mit etwas Zucker oder - sehr unkatholisch, ich weiß - in Rum. Dann bleiben sie schön saftig und werden nicht bitter.
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Etwas Besseres kann man am Karfreitag nicht essen: Struwen!
Erwärme die Milch leicht, sodass sie lauwarm ist. Vermische sie mit dem Zucker und der Hefe. Forme eine Mulde im Mehl und gebe die Milch-Hefe-Mischung dazu und vermische alles miteinander. An einer warmen Stelle gehen lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat.
Dann die restlichen Zutaten zum Teig geben. Alles gut vermischen und nochmal gehen lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat.
Reichlich Öl in einer Pfanne erhitze und circa 2 EL pro Struwen ins Öl geben. Das Öl sollte nicht zu heiß sein, deswegen passe die Temperatur ggf. an. Nach dem Backen Struwen auf einem Küchenpapier abtropfen lassen. Sofort servieren. Entweder pur genießen oder mit Puderzucker, Zimt und Zucker, Apfelmus oder Fruchtkompott servieren.