Ich finde, dass paniertes Schwein nicht unbedingt Schnitzel heißen muss. Wenn ich mir eine Panierstraße bastle, dann ist es meistens für Tonkatsu. Oder ein anderes Katsu. Aber was ist das überhaupt? Und isst man dazu auch Pommes? Letzteres eher seltener, obwohl ich es auch schon getan habe. Am besten passt es zu Udon-Nudeln und Gemüse. Oder als Sandwich. Alles zu seiner Zeit. Deine erste Lektion: Tonkatsu!
Tonkatsu ist ein unfassbar simples Gericht. Es ist im wesentlichen ein Schnitzel Wiener Art, allerdings mit Panko-Mehl. Ein spezielles Paniermehl, das deutlich gröber ist. Kannst du auch selber machen und es nennen, wie du willst. Aber bitte nimm nicht dieses Paniermehl aus der Packung vom Supermarkt. Dann ist es kein Katsu. Niemals. Katsus werden meistens als Bestandteile anderen Gerichten beigelegt. Ich gestehe aber, dass ich nicht widerstehen kann, mir das erste Tonkatsu beim Braten der anderen am Herd direkt einzuverleiben. Dazu mache ich fast immer eine bestimmte Sauce, in die diese knusprigen kleinen Göttlichkeiten getunkt werden. Sie hört auf den zärtlichen Namen Bulldog-Sauce und ist hierzulande recht unbekannt. Ich halte das für einen Skandal und verrate dir mein geheimes Bulldog-Rezept. Naja... dann ist es nur noch ein Rezept... aber egal. Lektion 2: Bulldog-Sauce!
Alternativen gibt es zuhauf und wir haben natürlich ein paar für dich. Vegetarisch? Kein Problem... versuch's mit Kohlrabischnitzeln. Und wenn du doch keine Lust auf japanisch hast, gönn dir Fischkatsu, ähhm -stäbchen. Natürlich selbstgemacht. Auch geil.
Dass ich ein Riesenfan der japanischen Küche bin, habe ich oft genug erwähnt. Aber tue es trotzdem nochmal. Weil ich japanisches Essen wirklich richtig, richtig, richtig toll finde. Japanisches Essen ist... ach koche es einfach nach und überzeuge dich selbst. Hier noch mehr Japan für zuhause. Gönn dir!
Tonkatsu passt übrigens ganz hervorragend als Beilage für japanische Suppen und Reisgerichte. Am geilsten finde ich es als Teil eines unnötig opulenten japanischen Buffets mit allerlei Fingerfoods, Salaten und Dips. Aber für heute reicht es mit Lektionen. Tonkatsu mit Bulldog-Sauce ist eh eine ausgewogene Ernährung für jeden Tag. Da ich so schlau war, diesen Artikel beim Brutzeln zu schreiben, esse ich jetzt. Itadakimasu!
Peace!
Tonkatsu beziehungsweise Schweinekatsu ist ein einfaches und klassisches japanisches Rezept, das vor allem in Kombination mit Nudel- und Reisgerichten serviert wird. Auch als Fingerfood oder in Sandwiches ist es beliebt. Aber bitte tut euren Ahnen und mir einen gefallen: Nennt es nicht Wiener Schnitzel... Arigatō.
Lege die Schnitzel einzeln zwischen zwei Stücke Frischhaltefolie und klopfe sie etwas platt. Von beiden Seiten salzen und auf einem Teller bereitstellen.
Die Eier mit einem Schuss Wasser auf einem Teller verquirlen. Einen weiteren Teller mit dem Mehl befüllen. Auf einen dritten das Pankomehl verteilen.
Die Schnitzel einzeln zuerst im Mehl wälzen, abklopfen, durch die Eier ziehen und im Panko von beiden Seiten kräftig andrücken. Sollte einer der drei Teile nicht ausreichen, einfach nachfüllen.
Pflanzenöl in einer Pfanne auf Frittiertemperatur erhitzen und die Katsus nacheinander goldgelb und knusprig braten. Mit Küchenkrepp abtupfen. Fertig!
Knoblauch und Ingwer schneiden beziehungsweise reiben und mit etwas Öl in der Pfanne anschwitzen. Hitze von der Platte reduzieren und unter rühren nach und nach die anderen Zutaten verrühren. In eine Schüssel füllen und mit den Tonkatsu servieren.