Schmalzgebäck erinnert mich immer an meine Kindheit. Es war nicht nur meine allerliebste Süßspeise auf Jahr- und Weihnachtsmärkten, sondern wurde auch bei uns zu Hause manchmal gezaubert. Mein Vater ist Meister in der Zubereitung von Kräppelchen oder Mutzen, wie sie in meiner Familie genannt werden. Und wie das eben so ist, haben andere Länder nicht immer andere Sitten. In vielen europäischen Ländern kennt man das knusprig frittierte Gebäck. In der Ukraine beispielsweise nennt man es Werhuny, formt es zu kleinen Zöpfen und bestreut es mit Puderzucker.
Gefunden haben wir das Rezept für Werhuny im Kochbuch "Mamusia", das ukrainische Familienrezepte versammelt. Die Autorin, Olia Hercules, verrät noch einen Extratipp für Naschkatzen: Sie taucht das Schmalzgebäck gerne in Dulce de leche oder Schokoladensauce und mischt zuvor den Puderzucker, mit dem die Werhuny am Ende bestäubt werden, noch mit Kardamomsamen. Sind keine im Haus, kann man dafür alternativ Vanillezucker benutzen.
Ein Ausflug in die ukrainische Küche offenbart jede Menge kulinarische Highlights, die es sich zu entdecken lohnt. Gern teile ich ein paar Beispiele:
Gut zu wissen: Wie entsorgt man eigentlich das heiße Frittierfett? Kann man es einfach in den Abfluss gießen oder muss man dabei etwas beachten? EAT CLUBBER Felix hat alles Wissenswerte für dich zusammengefasst.
Das Rezept für das Schmalzgebäck Wehuny stammt aus dem Kochbuch "Mamusia" von Olia Hercules, das im DK Verlag erschienen ist.
Die Ukrainerin Olia Hercules lädt Sie mit diesem Kochbuch mit über 100 Rezepten in ihre Heimat ein. Persönlich und unterhaltsam teilt sie Familienrezepte, die ihre Kindheit geprägt haben. Traditionelle und moderne Gerichte aus der Ukraine, aber auch aus anderen osteuropäischen Ländern, von Aserbaidschan über Moldawien bis zum Kaukasus, zeigen die Vielfalt der osteuropäischen Küche. Der Erlös des Buches geht an ein Hilfsprojekt in der Ukraine.
Das ukrainische Schmalzgebäck schmeckt zusammen mit Dulce de leche oder Schokosauce.
Für den Teig Mehl und Backnatron vermengen und mit den Fingern die Butter hineinreiben, bis alles gut vermischt ist.
In der Mitte eine Mulde hineindrücken. Ei, Eigelb, Zucker, Essig, saure Sahne, Wodka und Salz hineingeben und alles zu einem festen Teig verarbeiten.
Die Arbeitsfläche großzügig mit Mehl bestäuben und den Teig in zwei Hälften teilen. Die Teigportionen nacheinander möglichst dünn ausrollen, in 4 cm breite Streifen und dann schräg in insgesamt 20 Rauten schneiden. Die Rauten in der Mitte 3 cm lang einschneiden und eine der Spitzen hindurchziehen.
Das Sonnenblumenöl in einem mittelgroßen Topf sehr heiß werden lassen – sehr vorsichtig mit dem heißen Öl sein, am besten arbeiten Sie auf dem hinteren Herdteil, falls Kinder oder Haustiere in der Nähe sind. Einen großen Teller mit Küchenpapier auslegen.
Die Teigstücke portionsweise vorsichtig in das heiße Öl geben und nur kurz frittieren, bis sie an die Oberfläche steigen. Mit einem Schaumlöffel herausheben und auf dem Küchenpapier abtropfen lassen.
Den Puderzucker mit dem Kardamom vermengen und über das Gebäck streuen. Ich tauche es gern in Dulce de leche oder Schokoladensauce